Selber Butterschmalz machen? Ganz einfach!

Im Sommer ist es ganz einfach, beim Bauern in Ihrer Nähe einen großen Vorrat „Gras gefütterter“ Butter zu kaufen, damit man das ganze Jahr durch „Gras gefütterten“ Butterschmalz hat. Ich habe jetzt ca. 5 kg in meiner Gefriertruhe liegen, und immer, wenn mein Vorrat an Butterschmalz verbraucht ist, hole ich ein paar Päckchen heraus.

1. Schritt: Lasst die Butter schmelzen

Ich nehme ca. 1 ½ Kilo Butter und man sieht, dass sie gerade so in den Kochtopf
passt. Sie können dies mit einer kleinen Buttermenge tun, ich finde es jedoch einfacher, wenn man in einem Mal viel Butter verarbeitet.

Wichtig ist aber, einen nicht zu großen Kochtopf zu nehmen, denn nachher muss man mit einem großen Löffel Schaum abschöpfen, und das ist wesentlich schwieriger, wenn die Kante zu hoch ist. Er sollte allerdings wegen der Gefahr des Überschäumens auch nicht zu klein sein.

Hier sehen Sie, dass meine Flamme noch zu hoch ist, aber sobald ca. die Hälfte der Butter geschmolzen ist, bringe ich die Flamme auf Stand 4.

2. Schritt: Den Schaum abschöpfen  

Butterschmalz ist eigentlich pures Fett: Die gesamte Laktose und das Eiweiß sind also raus. Das Wasser verkocht natürlich, aber den Rest muss man mit dem Schaum abschöpfen. Wenn man dies nicht macht, karamellisiert er auf dem Boden. Das geht auch, aber der Kochtopf lässt sich nachher nur schwer reinigen.

Sobald ihr seht, dass sich Schaum bildet, könnt ihr diesen vorsichtig mit einem Löffel abschöpfen. Haltet ein Gefäß in der Nähe bereit, in das ihr den Schaum geben könnt.

3. Schritt: Die Butter wird immer geklärter

Nach ungefähr 40 Minuten werdet ihr sehen, dass die Butter immer durchsichtiger wird und weniger Schaum nach oben kommt. Ich rühre in dem Augenblick vorsichtig durch die Masse, wodurch die Zuckerreste sich vom Boden lösen statt zu karamellisieren. Auf diese Weise fängt es wieder an zu schäumen und ich schöpfe diesen Schaum auch wieder ab.

4. Schritt: Der Butterschmalz ist fertig

Euer Butterschmalz ist fertig, sobald ihr den Boden des Kochtopfes sehen könnt. Ich weiß, dass es auf diesem Foto schwer zu sehen ist, aber in eurem eigenen Kochtopf
werdet ihr deutlicher sehen, wann es fertig ist. An diesem Punkt angelangt, stelle ich die Gläser, einen Trichter und ein paar Kaffeefilter bereit. Man kann auch ein Geschirrtuch benutzen. Wichtig ist vor allem, dass ihr die übriggebliebenen Protein- und Laktosereste, die vielleicht noch umher schwimmen, vom Butterfett trennt.

5. Schritt: Gießt den Butterschmalz in die Gläser.

Dazu muss ich nicht viel sagen: Legt die Kaffeefilter in die Trichter und gießt den Butterschmalz in die Gläser. Der Butterschmalz wird langsam durchlaufen, also gießt nicht zu schnell. Ich habe hier einen Elektroherd, der noch eine Weile warm bleibt. Nach dem Ausschalten stelle ich meinen Kochtopf einfach wieder auf die Platte zurück während ich warte, bis die Kaffeefilter leer sind und ich nachgießen kann. Seid bitte vorsichtig, denn der Butterschmalz ist glühend heiß!

6. Schritt: Lasst den Butterschmalz abkühlen.

Butterschmalz ist gut haltbar und muss nicht unbedingt im Kühlschrank stehen. Ich lasse den Butterschmalz immer zuerst abkühlen und stelle es dann trotzdem in den Kühlschrank. Das Glas, aus dem wir nachher unseren Butterschmalz nehmen, steht immer auf der Anrichte. Wenn es abgekühlt und geronnen ist, sieht es ungefähr so aus.

7. Schritt: Kochen!

Wenn ihr Butterschmalz zum ersten Mal benutzt, empfehle ich euch, zuerst ein gutes Stück Fleisch darin zu braten, weil dann der Geschmack des Butterschmalzes am besten zur Geltung kommt.