Erfolgsgeschichte – Sander
Wie jeden Mittwoch gibt es auch heute wieder eine Erfolgsgeschichte für euch!
Heute erzählt Sander wie er zu Paleo gekommen ist und wie es ihm jetzt damit geht.
Ich habe die Diagnose Rheumatoide Arthritis bekommen, eine Entzündung der Gelenke mit unbekannter Ursache. Die Symptome zeigten sich zunächst an meinen Knien (schmerzhaft und dick), doch später auch in vielen anderen Gelenken wie Handgelenk, Finger, Ellenbogen, Zehen und Knöcheln. Es entstehen Entzündungsschmerzen in den angegriffenen Gelenken und es kann auch zu Verwachsungen kommen. Es gibt jede Menge verschiedene Medikamente, doch bei mir half nichts. In 2014 las ich im Internet, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Ernährung (insbesondere Zucker, aber auch andere Allergene) und rheumatischen Beschwerden. Dies kommt durch eine Reizung der Darmwand (ich hatte bereits die Diagnose Reizdarmsyndrom, die die Ärzte geben wenn sie selbst nicht mehr weiter wissen), wodurch nicht verdaute Bestandteile der Nahrung in den Körper gelangen. Die Theorie ist, dass der Körper dies bemerkt und versucht diese Störung zu bekämpfen. Da sich diese Teilchen jedoch frei im Körper befinden, weiß das Immunsystem nicht wo es angreifen muss, wodurch es in meinem Fall zu Entzündungen in den Gelenken kam. Ich weiß nicht in wie weit diese Theorie wissenschaftlich bewiesen ist, doch für mich klinkt sie einleuchtend, sowieso wenn man die Fortschritte des letzten Jahres sieht.
Damals
Wegen meiner Gelenkschmerzen bin ich 2007 zum Rheumatologen gekommen. Der verschrieb mir zu nächst Prednisolon. Dieses habe ich mehr als 2 Jahre lang benutzt. Ab diesem Zeitpunkt habe ich enorm zugenommen. Ich habe zusätzlich zu Prednisolon noch einen ganzen Haufen anderer Medikamente bekommen, doch die Beschwerden wurden immer mehr.
In 2008 war ich Besitzer eines Restaurants und wurden die Beschwerden immer stärker. Ich hatte Schmerzen in meinen Gelenken und war morgens müde und Steif/Verspannt, kam nicht in Schwung. Das dauerte durchschnittlich 2 Stunden, vom Wach werden zur echten Bewegung. Außerdem aß ich sehr ungesund, was zu noch mehr Schmerzen führte, doch die Arbeit musste getan werden. Also viel Schmerzmittel und einfach weiter machen. Danach kamen noch ein paar Jahre in denen ich es psychisch sehr schwer hatte.
Die Wende
Ich flüchtete mich in die Arbeit, unverarbeitete Emotionen und Trauer, ich vernachlässigte meinen Körper. Die Wende kam als ich in der letzten Phase der Reha für meine chronischen Rückenschmerzen, Übermüdung und Burn-out war. Ich war 31, wog 98 kg, konnte meine drei Kinder nicht mehr auf den Arm nehmen und war auf der Suche nach einem „sexy“ Wanderstock, da ich meinen Beinen nicht vertraute. In der Reha hat mir ein Team dabei geholfen mich öfter um mich selbst zu kümmern und nicht nur zu tun, was andere (eventuell) von mir erwarten. Und dann las ich etwas über zuckerfreie Ernährung und die mögliche Verbindung zu Rheuma. Ich dachte, dass probiere ich mal aus.
Ich habe 2 Wochen lang gelitten (zittern, nicht fit, schlechte Laune), doch schon bald danach merkte ich wie ich langsam fitter wurde. Ich hatte wieder Lust etwas zu unternehmen. Am Anfang lag mein Fokus auf Zucker, doch auf der Suche nach Rezepten kam ich immer häufiger in Kontakt mit Paleo. Die Geschichten interessierten mich und irgendwann habe ich beschlossen, dass dies viel einfach ist als immer alle Verpackungen zu lesen und nach verborgenen Zuckern zu suchen. Im Dezember 2014 habe ich angefangen meine Rheumamedikamente abzubauen, im Januar bin ich ganz damit gestoppt. Ich hatte keine Schmerzen mehr. Einziger Nachteil: Ich brauchte eine komplett neue Garderobe denn im April 2015 (ungefähr ein halbes Jahr später) hatte ich 25 k abgenommen.
Heute
Meine Gesundheit ist mir nun sehr wichtig. Ich stehe mit beiden Beinen im Leben und habe meine Lebensqualität neu entdeckt. Ich bin körperlich stark. Meine Ernährung ist 80/20 Paleo. Die schwierigsten Momente sind die Wochenenden wenn wir mit den Kinder irgendwo anders übernachten. Dann versuche ich mich so viel wie möglich an meine eigenen Vorschriften zu halten, doch bin ich abhängig von den Einkäufen die jemand anders macht. Einer dieser Tage geht meistens noch gut, doch nach mehreren dieser Tage bekomme ich Darmbeschwerden und merke ich wie meine Energie abnimmt. Für meine Kinder finde ich es schwierig. Ich habe drei( 1, 3 und 5 Jahre alt) und sie essen alle drei nicht gut mit wenn wir 100% Paleo kochen. Deshalb gibt es für sie meistens Butterbrote und Abends Kartoffeln oder Pasta. Aber dann mit viel Gemüse. Süßigkeiten finde ich sehr schwierig. Ich gebe ihnen lieber nichts zum Naschen, doch der Druck den ich von anderen Müttern, Vätern und Omas fühle ist enorm. Sie leben mit der Überzeugung, dass ein Bonbon eine Belohnung oder etwas Gutes für die Kinder ist. Ich fühle mich dann wie ein Spielverderber, aber möchte sie auch nicht verurteilen.
Viel Sport
Ich mache jetzt auch wieder viel Sport. In meiner Jugend war ich sehr aktiv. Ich war kein Sportler, aber ich schwamm viel, ging regelmäßig skaten und Rollschuh fahren, mountainbiken usw. Aber ab meinem 18 Geburtstag wurde dies stetig weniger. Ich bekam immer mehr Probleme mit vagen Gelenkschmerzen. Dadurch bewegte ich mich immer weniger. Jetzt habe ich wieder richtig viel Spaß an Sport. Joggen finde ich herrlich, damit habe ich im Januar angefangen und baue es jetzt weiter auf. Außerdem gehe ich gerne schwimmen und Fahrrad fahren. Ich melde mich demnächst zu einem echten Wettlauf an und bin gespannt wie mir das gefällt! Ich genieße meinen neuen Lebensstil zu 100%.